2016
Florianstag 2016
Die Freiwillige Feuerwehr Großheubach feiert Florianstag
Segnung und Übergabe des neuen Hilfeleistungslöschfahrzeuges
Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Großheubach besuchten am 07.05.2016 anlässlich des Florianstages den Abendgottesdienst in der Großheubacher Pfarrkirche St. Peter in Cathedra. Dort erbaten sie gemäß dem Motto Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr den göttlichen Beistand. Nach dem Gottesdienst bat Pfarrer Karl-Josef Kraus Gott um seinen Segen für alle, die das HLF 20/16 bedienen und nutzen. Er bat weiter, dass wir von Unglücken und Katastrophen verschont bleiben mögen.
Erhöhte Schlagkraft und Sicherheit
Im Gemeinschaftshaus begrüßte Kommandant und Vereinsvorsitzender Stefan Kempf Bürgermeister Günther Oettinger, einige Gemeinderäte, Kreisbrandrat Meinrad Lebold, viele Jugendliche, Aktive, Passive und fördernde Mitglieder der FF Großheubach mit ihren Angehörigen. Er dankte Pfarrer Karl-Josef Kraus, allen Aufbauhelfern, Kuchenbäckern und den Damen der Faschingsabteilung, die wiederum die Bewirtung übernommen hatten, für deren Unterstützung.
Er erklärte, dass das alte LF 16 nach 26-jähriger Dienstzeit immer mehr Schwächen gezeigt hatte und die technische Entwicklung weiter ging. So beschloss der Gemeinderat 2014 die Ersatzbeschaffung durch ein zukunftsfähiges Fahrzeug bzw. stellte ca. 400.000 € zur Verfügung. Es wurde eine spezielle Arbeitsgruppe innerhalb der Feuerwehr gebildet, die das Anforderungsprofil erstellte. Im Frühjahr 2015 wurde das Fahrzeug ausgeschrieben und im Mai 2015 erhielten die Firmen MAN und Rosenbauer die Aufträge. Mitte Dezember traf das Fahrzeug in Großheubach ein, nachdem vier Feuerwehrdienstleute intensiv von der Fa. Rosenbauer geschult worden waren. Diese wiederum schulten dann insbesondere die Maschinisten und alle Feuerwehrdienstleistenden umfassend. Das neue Fahrzeug bedeute eine erhöhte Schlagkraft und somit auch größere Sicherheit für die Bevölkerung, wie schon einige Einsätze zeigten. Er dankte den Ausbildern und Maschinisten für ihr Engagement und dem Gemeinderat für die Bereitstellung der Finanzen und dem damit gezeigten Vertrauen in die Wehr.
Bürgermeister Günther Oettinger erläuterte, dass niemand ein 26 Jahre altes Fahrzeug, außer als gehätschelten Oldtimer, besitzt. Aber den ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistenden, die die Sicherheit garantieren, wurde das zugemutet. Das hohe Alter des ausgemusterten LF 16 wiederum beweise, wie pfleglich die Feuerwehrdienstleistenden mit diesem Fahrzeug umgegangen seien. Für die Sicherheit benötige man Fahrzeuge auf der Höhe der Zeit, sodass es für den Gemeinderat keine Frage gewesen sei, auch das größere Fahrgestell zu akzeptieren. So seien die Feuerwehreinsatzkräfte immer auf der sicheren Seite, da das Fahrzeug nicht überladen sei. Auf der anderen Seite sei ein neues Fahrzeug eine zusätzliche Herausforderung für die Wehr, denn nun seien intensive Ausbildungen notwendig, um Fahrzeug und Geräte zu beherrschen. Er dankte auch im Namen des Gemeinderates allen Feuerwehrdienstleistenden für die Ausübung der wichtigsten ehrenamtlichen Tätigkeit in der Gemeinde. Dann übergab er den Original-Fahrzeugschlüssel an Kommandant Stefan Kempf.
Kreisbrandrat Lebold überbrachte die Grüße des Landrates, des Kreisfeuerwehrverbandes und der Kreisbrandinspektion. Das HLF 20/16 bedeute insbesondere eine Verbesserung bei technischen Hilfeleistungen und harmoniere einsatztaktisch mit dem in Großheubach stationierten Landkreis-Rüstwagen. Er ging auf das geänderte Alarmierungskonzept bei Verkehrsunfällen ein, wonach unter anderem bei mehreren PKW oder Bus/LKW-Beteiligung immer zusätzlich der Rüstwagen alarmiert werde, um sofort optimal helfen zu können. Hierbei sei das HLF vorrangig für die Abdeckung der Brandgefahr, aber auch für zusätzliche technische Hilfe, zuständig. Wichtig sei das 18-Tonnen-Fahrgestell gewesen. Dazu müsse man wissen, dass 15-Tonnen-Fahrgestelle immer aufgelastete 12-Tonnen-Fahrgestelle seien, also so ein Fahrzeug immer überladen sei. Weiterhin sei damit auch eine höhere Motorleistung erreicht worden, was gerade bei Steigungsstrecken (Engelberg, Rosshof) sehr wichtig sei. Es sei auch der vorgegebene Kostenrahmen bei der Beschaffung eingehalten worden.
Ehrungen und Dank
Stefan Kempf hielt dann eine Laudatio auf Erhard Link und Werner Straub, die 50 Jahre dem Feuerwehrverein angehörten. Sie traten beide 1966 in die Freiwillige Feuerwehr Großheubach ein. Unter Kommandant Ludwig Zöller war dies auch eine Zeit des Umbruches. Die ersten Fahrzeuge wurden beschafft, auch musste man sich ständig mit neuen Geräten auseinander setzen. Sie waren unter anderem bei größeren Einsätzen (1971 Schreinerei in Großheubach, 1973 Brand FRIPA, 1975 Brand Sägewerk in Klingenberg, 1978 Erftal-Katastrophe) gefordert. Erhard Link war als Maurer entscheidend beim Bau der Feuerwehrgarage tätig.
Er dankte allen Helfern des Berghüttenfestes, allen voran Matthias Schönborn, Markus Wippich und den Jugendlichen, was spontanen Beifall auslöste. Eine-interessante Power-Point-Präsentation, die diesmal die Jugendarbeit als Schwerpunkt hatte, wurde von Mitgliedern der Jugendgruppe vorgeführt.
Walter Lauth, Schriftführer
Generalversammlung 2016
Von 95 Einsätzen, bei denen 2305 Einsatzstunden geleistet wurden, berichtete Kommandanten-Stellvertreter Stefan Poth für den erkrankten Kommandanten Stefan Kempf bei der Generalversammlung am 05.03.2016. Aufgrund der "stillen" Alarmierung über die Funkmeldeempfänger liefen alle ohne bewusste Wahrnehmung durch die Bevölkerung ab. Die Wehr war bei 28 Bränden gefordert. In Großheubach selbst war neben dem Brand des Cafe König, bei dem 4 Drehleitern im Einsatz waren, auch noch Brände eines Kellers und im Kloster Engelberg hervorzuheben. Weiterhin waren 52 Technische Hilfeleistungen, darunter ein Unfall auf der B 469 bei Breitendiel, 4 Brandmeldealarme, 6 Sicherheitswachen und 5 sonstige Einsätze zu absolvieren. Dabei wurde in 30 Fällen außerhalb von Großheubach geholfen, vor allem mit der Drehleiter. Fast schon Tagesgeschäfte waren Ölspurbeseitigung und Verkehrsregelungen bei Verkehrsunfällen und Veranstaltungen. Neben den Pflichteinsätzen wurden unter anderem freiwillig bei Faschingszügen, Prozessionen und Martinszügen die Straßen abgesperrt. Weiter wurden noch Veranstaltungen wie Engelberglauf, Maibaumaufstellung und Flursäuberung unterstützt und Geräte für verschiedene Veranstaltungen zur Verfügung gestellt.
Die 52 Aktiven übten zusätzlich 1954 Stunden. Dabei wechselten die Übungen wöchentlich mit Technischem Dienst zur Pflege und Verbesserung der Fahrzeuge und Geräte ab. 17 überörtliche Lehrgänge wurden absolviert. Andreas Difloe pflegte 1013 Schläuche für 14 kommunale und 2 Werkfeuerwehren. Die Beschaffung des Hilfeleistungslöschfahrzeugs durch die Gemeinde wurde fachlich intensiv begleitet. Es wurde abgenommen und die Feuerwehrdienstleistenden intensiv darauf geschult, sodass es aktuell einsatzbereit ist. .Die Feuerwehrdienstleistenden absolvierten 8 überörtliche Lehrgänge, davon einer an der Staatlichen Feuerwehrschule. Im Feuerwehrgerätehaus wurden Umbauten vorgenommen. Zeit- und Personalintensiv waren jedoch der Kehraus und vor allem Berghüttenfest, das erstmals ausgerichtet wurde. Stefan Poth dankte Bürgermeister Oettinger und dem Gemeinderat für die Unterstützung, insbesondere bei der Ausrüstung wie die Beschaffung des Hilfeleistungslöschfahrzeuges, der Polizei Miltenberg, der Feuerwehr Miltenberg, den Mitgliedern der Kreisbrandinspektion unter Kreisbrandrat Meinrad Lebold und den Rettungsdienstmitarbeitern für die gegenseitige Unterstützung.
Cedrik Haderlein und Niklas Oettinger trugen einen ausführlichen Bericht über die Aktivitäten der Jugendgruppe vor. Sie erwähnten unter anderem die Unterstützung von Vereinstätigkeiten, wie die Aktion Saubere Flur, die Ferienspiele mit verschiedenen Stationen, abgestimmt auf Feuerwehraufgaben. Wöchentliche Übungsabende (meist an Donnerstagen) wechselten mit Dienstsport ab. Ein Höhepunkt war jedoch das Zeltlager in Zittenfelden, wo neben Feuerwehraufgaben auch Spaß und Spiel nicht zu kurz kam. Aber auch die Berufsfeuerwehrtage mit vielen Übungsaufgaben wurden begeistert angenommen. Der Wissenstest 2015 wurde erfolgreich absolviert. Zum Abschluss dankten sie allen Jugendbetreuern, voran dem Jugendwart Markus Wippich.
Schriftführer Walter Lauth blickte nochmals auf alle Vereinsaktivitäten, darunter die Ehrung von Meinrad Lebold für 40 Jahren aktiven Feuerwehrdienst, zurück.
Kassier Michael Seubert konnte Dank Spenden und Veranstaltungseinnahmen einen Überschuss melden, obwohl der Verein 3326 € alleine für die Verbesserung der Ausrüstung beisteuerte.
Bürgermeister Günther Oettinger dankte allen für ihre unentgeltliche Tätigkeit, wobei er besonders Markus Wippich mit seiner hervorragenden Jugendarbeit und die beiden Kommandanten hervorhob. Die Feuerwehr unterstütze viele andere Ortsvereine, sodass ohne sie fast nichts mehr funktioniere. Die hervorragende Arbeit der Feuerwehrdienstleistenden habe auch die Bevölkerung eindrucksvoll beim Brand des Cafe König miterlebt. Es habe auch keine Diskussionen im Gemeinderat über Beschaffungen, auch nicht bei HFL 20/16, gegeben.
Kreisbrandmeister Matthias Berres wies auf personelle Veränderungen bei der Kreisbrandinspektion hin.
Kreisbrandrat Meinrad Lebold dankte für die Unterstützung bei der Einrichtung und Verlegung der Flüchtlings-Erstaufnahmeeinrichtung. Er hoffte, dass durch den neuen Drehleiterstandort in Faulbach die Großheubacher Leiter dort nicht mehr eingesetzt werden muss. Er dankte auch für die überörtlichen Einsätze, z.B. in Pfohlbach, wo die Feuerwehren die Existenz eines Familienbetriebes gerettet hätten. Er wies auf den neuen vom Landkreis beschafften hydraulischen Rettungssatz für den landkreiseigenen, in Großheubach stationierten Rüstwagen, hin. Gerade das Zugunglück in Bad Aibling habe gezeigt, dass man nur mit neuester Technik helfen könne.
Walter Lauth
Schriftführer