BF-Tag 2008;

Berufsfeuerwehrtage der Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Großheubach
Die letzten Pfingstferientage von Fronleichnam (Donnerstag bis Samstag) verlangten dem Großheubacher Feuerwehrnachwuchs viel ab, gab ihm aber auch einen Eindruck von der Vielfältigkeit der Feuerwehreinsätze unter Stressbedingungen. Wie bei einer Berufsfeuerwehr verbrachten die Teilnehmer nämlich mit ihren Betreuern die Tage und Nächte im Feuerwehrgerätehaus, von wo sie aus zu verschiedenen Übungs-Einsätzen alarmiert wurden.
Nach Begleitung der Fronleichnamsprozession mit den Erwachsenen und einem gemeinsamen Essen hieß es für die 13 Jugendlichen schon "Rettung von Ertrinkenden aus dem Main". Die zwei Feuerwehrboote wurden am Großheubacher Winzerfestplatz zu Wasser gelassen. Zwei Personen konnten noch lebend aus dem Wasser gezogen werden. Aber auch eine Leiche galt es zu bergen.
Kaum war die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt, kam der nächste Alarm "Brand eines Abfallhaufens". Der Abfallhaufenbrand wurde mit Wasser aus dem Tank des Löschgruppenfahrzeuges schnell unter Kontrolle gebracht und dann gründlich abgelöscht.
Bei Einsetzen der Dunkelheit kam der Auftrag, eine vermisste Person zu suchen, die zuletzt im Bereich der Sandheide gesehen wurde. Da in diesem Bereich unwegsames Gelände ist, mussten die Feuerwehranwärter mit Beleuchtungsgeräten ausgerüstet systematisch diesen Bereich durchkämmen, was letztendlich zum Auffinden des Vermissten führte.
Am Freitagmorgen wurden die Jugendlichen zur Brandbekämpfung in die alte Schule in der Großheubacher Vereinsstraße alarmiert. Während mit Schlauchleitungen über das innen liegende Treppenhaus der Brand bekämpft wurde, konnten zwei vom Feuer eingeschlossene Personen über die Drehleiter in Sicherheit gebracht werden.
"Eine Person unter einem LKW-Abrollbehälter eingeklemmt", lautete der nächste Einsatz. Mit Hebegeräten aus dem Rüstwagen, wobei immer eine Absicherung durch Unterbauung erfolgte, wurde der Behälter angehoben und die Person konnte befreit werden.
Zum Abschluss dieses ereignisreichen Tages besuchte man das Fest der Feuerwehrkameraden in Watterbach.
Wegen eines auslaufenden Ölfasses mussten die Nachwuchsfeuerwehrleute am Samstagmorgen ins Großheubacher Industriegebiet ausrücken. Neben der Absicherung gegen Brandgefahr wurde das auslaufende Mineralöl aufgefangen, umgepumpt und der verseuchte Untergrund mit Ölbindemittel gereinigt.
Ein Flächenbrand im Bereich der Nebelkappe forderte den Einsatz aller wasserführenden Fahrzeuge der Großheubacher Wehr. Nach mehrmaligem Tankauffüllen konnte auch dieser Brand gelöscht werden.
Alsbald galt es im Industriegebiet zwei eingeklemmte Personen aus einem PKW zu befreien. Dabei wurde der Brandschutz mittels des Löschgruppenfahrzeuges hergestellt. Parallel dazu wurden die Personen betreut, das Fahrzeug unterbaut und die Batterie abgeklemmt. Unverzüglich setzte man den hydraulischen Spreizer zu Türöffnung ein, mit der hydraulischen Rettungsschere wurde das Autodach entfernt und die Insassen über das Fahrzeugheck schonend aus dem Unfall-Pkw geborgen.
Nach dem Überprüfen, Säubern und Einräumen der Geräte konnte man sich dann an Gegrilltem erholen. Nach dem Motto "Ohne Mampf kein Kampf" fungierte als Küchenchef die gesamten Berufsfeuerwehrtage über Kommandant Meinrad Lebold höchstpersönlich.
Diese Tage waren anstrengend, aber auch sehr lehrreich für die Jugendlichen und auch die Ausbilder. Man lernte sich besser kennen und die Kameradschaft wurde gefestigt.
Walter Lauth
Schriftführer